Das kleinere von zwei Übeln – keine andere Wahl

Dorothea Hahn, taz:

Sanders selbst unterstützt Biden. Er tut es ohne Enthusiasmus, aber entschlossen. Seinen Anhängern sagt er: „Wir haben keine Wahl. Wir müssen ihn wählen.“ Ab dem ersten Amtstag des neuen Präsidenten will Sanders mit seiner Basis für Klimapolitik, Krankenversicherungen für alle und andere „echte Veränderungen“ mobilisieren. Wie viel Gehör die Sanders-Anhänger bei einem Präsidenten Biden haben werden, ist offen. Auf seinem Nominierungsparteitag kommen mehr enttäuschte Republikaner als demokratische Parteilinke zu Wort.

Hahn:

Die Parteilinken, die eine zentrale Rolle bei den Protesten gegen Trump und im demokratischen Vorwahlkampf gespielt haben, gingen bei dem perfekt inszenierten Parteitag weitgehend unter. Bloß Bernie Sanders, der stärkste Widersacher von Biden, kam mehrfach zu Wort.

Sanders appellierte an seine wider­strebenden AnhängerInnen, im November Biden zu wählen: „Wir haben keine Wahl.“ Er sagte ihnen aber auch, dass anschließend eine massive Mobilisierung notwendig sei, um Biden, der dem rechten Flügel der Partei angehört, zu der richtigen Politik zu bringen.

Der aufsteigende junge Star der Parteilinken, Alexandria Ocasio-Cortez, bekam von den OrganisatorInnen nur 60 Sekunden Redezeit.

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