Dubček again

Zur gleichen Zeit stand die Wahl eines neuen Staatspräsidenten an. Tausende Menschen hatten sich auf dem Wenzelsplatz versammelt, um dort auf die Verkündung des Abstimmungsergebnisses zu warten. Als plötzlich ein Mann auf dem Balkon erschien, um zu verkünden, dass der Reformer Ludvik Svoboda gewählt worden war, schrie die Menge frenetisch: »Dubček, Dubček!« Als er nach unten kam, trug ihn die Masse auf Händen. Der Jubel wollte kein Ende nehmen. Nie zuvor hatte ich so viele Menschen gesehen, die so lange und so ausgelassen gefeiert haben. Auch wir wurden von der Stimmung mitgerissen. Es ging gar nicht anders.

—Gretchen Dutschke, 1968: Worauf wir stolz sein dürfen, (Hamburg: Kursbuch Kultur­stiftung gGmbH, 2018), 118.

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